Der Naturschutzturm ist eingetragenes Denkmal

Der Naturschutzturm der Waldjugend im Hohen Neuendorfer Ortsteil Bergfelde ist einer der vier an ihrem Originalstandort verbliebenen Grenztürme, von denen einst 302 West-Berlin umgaben. Der Lehrer Marian Przybilla von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Berlin lernte im Mai 1990 die Lehrerin Helga Garduhn aus Hohen Neuendorf kennen, die damals am heutigen Runge-Gymnasium in Oranienburg unterrichtete. Sie schlug vor, einen Grenzturm für die Naturschutzarbeit zu nutzen. Bereits seit Juni 1990, also noch vor der deutschen Einheit, wird der Turm und das umliegende Gelände von der Deutschen Waldjugend für Naturschutzarbeit mit Jugendlichen und Schulklassen genutzt.
Im Sommer 2009 kündigte sich Dr. Matthias Metzler vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege aus Wünstorf kurzfristig zu einer Besichtigung des ehemaligen Grenzturmes an. Zur Überraschung teilte er dann mit, dass das Landesdenkmalamt diesen Grenzturm in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufnehmen will.
Mit einer Zustellungsurkunde teilte die untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Oberhavel am 27. November 2009 amtlich die Festsetzung des Grenzturmes mit Bunker als Denkmal mit. In der Begründung heißt es unter anderem:
Aufgrund seiner freien Lage und seiner Bauhöhe bildet der Grenzwachturm einen markanten Blickpunkt in der Landschaft. Er markiert heute den nördlichsten Punkt der einstigen Grenzsicherungsanlagen, die fast drei Jahrzehnte den westlichen Teil Berlins umschlossen. Der Grenzwachturm besitzt daher städtebauliche Bedeutung.
Natürlich erfordert ein Denkmal die Verpflichtung zur Erhaltung und Pflege. Mit Freude ist vom Verein DWJ – Naturschutzturm Berliner Nordrand e. V. aber aufgenommen worden, dass nun auch Staat und Gemeinden sich bemühen, die Erhaltung des Denkmals zu unterstützen, da der Denkmalschutz eine Gemeinwohlaufgabe von hohem Rang ist. Für denkmalpflegerische Maßnahmen können sogar Zuschüsse aus Denkmalfördermittel der Landkreise und Städte beantragt werden.
Ein Denkmal bedeutet immer auch denk mal nach. An einem ehemaligen Grenzturm gibt es viel zum Nachdenken.
Bildquellen:
- Logo Land Brandenburg: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum